Arend de Vries, Geistlicher Vizepräsident i.R. des Ev.-luth. Landeskirchenamt Hannover
Stationen mit Doris J. – R. (Djsche-Arr) - von Arend de Vries.
Der Anfang:
Sie: eine noch recht junge Pastorin mit Doppelnamen in der Kirchengemeinde Hage/Ostfriesland
Er: Schüler, 16 Jahre alt, der sich als Organist bei Beerdigungen ein gutes Taschengeld verdiente
Sie: eine hervorragende Predigerin, gerade bei Trauerfeiern
Er: war sehr angetan von diesen seelsorglichen Predigten, ganz anders als er es von anderen Pastoren gewohnt war
Sie: kandidierte auf der Liste der SPD für den Gemeinderat – und die Gemeinde war empört, zumal sie Wahlwerbung macht, indem sie mit dem Kinderwagen unterwegs war, den eine Parteifahne zierte
Er: fand als Juso diese Empörung scheinheilig, zumal ihr Kollege schon seit drei Wahlperioden für die CDU Mitglied im Kreistag war
Viele Jahre später:
Sie: Superintendentin in Hannover, kirchenpolitisch versiertes Mitglied der Landessynode
Er: Vom Landpastor zum Landesjugendpastor, berufenes Greenhorn in der Landessynode
Einige Jahre später:
Sie: Erste Landessuperintendentin der Landeskirche, Osnabrück
Er: zweitjüngster Landessuperintendent, Nienburg / Calenberg-Hoya
Sie: Immer noch ganz geradeaus (wie der Ostfriese sagt), kritisch gegenüber dem Amt und der Kirche, engagiert für die Schwachen, kompromisslos im Einsatz für die, denen unsere Kirche Unrecht getan hatte
Er: versucht sich immer wieder als Brückenbauen zwischen so genannten Traditionellen und Progressiven, zwischen den Missionarischen und den Sozialdiakonikern
Sie: besteht bei Sitzungen auf Pausen für die RaucherInnen
Er: auch!
Sechs Jahre später:
Er: wechselt ins Landeskirchenamt, der Sprengel Calenberg-Hoya wird vakant
Sie: wird Vakanzvertreterin in Nienburg bis zu ihrem Ruhestand
Er: verabschiedet sie und organisiert die Auflösung des Sprengels Calenberg-Hoya
Sie: „Komm mal vorbei am Deich. Dann sitzen wir dort und rauchen eine.“
Er: hätte so gerne mit ihr in ihrem Ruhestand auf dem Deich gesessen…
Er: Arend de Vries, Geistlicher Vizepräsident im Landeskirchenamt Hannover
Verfasst von Arend de Vries 28. Mai 2019